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Nach einer sehr guten Nacht in einem Hotel direkt hinter der Grenze geht's am nächsten Morgen wieder los: Wir wollen heute bis nach Quito kommen. Dort hat Ricardo Rocco ein kleines Hostel für Motorradfahrer (GPS S0.18105 W78.47357). Kurz nachdem wir losfahren, fängt es wieder an zu regnen. Nachdem es schon die ganze Nacht sehr stark geregnet hat, wundern wir uns nicht besonders, als nach ein paar Kilometern der erste Erdrutsch die Straße blockiert. Die Strecke führt weiter durch eine sehr neblige und regnerische Berglandschaft. Hier scheint es immer sehr feucht zu sein, da sogar auf den Stromleitungen Grünzeug wächst.
Je höher wir kommen, desto besser wird die Strecke. Leider liegt hinter einer schnellen Kurve ein ziemlich großer Stein. Christian kann leider nicht ausweichen, schafft es aber, sich nicht abzulegen. Leider hat die Felge einen kleinen Schlag abbekommen. Wir bauen die Felge aus, ziehen den Reifen ab, und nach ein paar Schlägen mit den Hammer sieht die Felge wieder einigermaßen aus. Christian zieht den Reifen wieder auf und das Rad läuft erstaunlich gut. Auf einmal kommt eine Straßensperre in Sicht. Wir sind etwas verwundert,
da es sich nicht um eine reguläre Sperre von der Polizei oder Militär
handelt, sondern jede Menge Zivilpersonen herumstehen. Es scheint sich
um einen Protest der Landbevölkerung zu handeln.
Auf den freien Stücken zwischen den Sperren müssen wir immer wieder anhalten, um Glas und Metallstücke aus den Reifen zu puhlen. Bei einem Halt stellt Christian fest, dass man an einem schlechten Tag auch mal Glück haben kann: Der Schlauch ist unbeschädigt. Kurz vor Quito trifft unsere Straße wieder auf die Panam. Wir hatten eigentlich gedacht, dass sich die Situation auf der einzigen Nord-Süd Verbindung bessern müsste. Leider kommen hier zusätzlich zu den Sperren noch brennende Autoreifen hinzu. Im Laufe des Tages sind viele Blockaden zu überwinden; die Bevölkerung
hilft uns zum Teil dabei. Am späten Nachmittag schlägt die Stimmung
wegen steigender Promille im Blut langsam um. An einer Sperre gelingt
es mir nur sehr schwer, ein paar Demonstranten davon zu überzeugen,
mir nicht die Reifen mit Messern zu durchlöchern. Wir entschließen uns am nächsten Morgen sehr früh loszufahren,
da durch die nächtlichen Proteste die Situation am sichersten sein
müsste. Während der Nacht ist deutlich zu hören, dass sich
außerhalb der Stadt heftige Straßenschlachten zwischen Polizei
und den Demonstranen abspielen.
Ein paar Kilometer vor Quito in einem sehr starken Regenschauer hat Christian
einen Platten. Ich hatte vor etwa einem Kilometer eine Tankstelle gesehen,
und unser bewährter 10-Euro-Minikompressor bewährt sich wieder
einmal. Da der Reifen nur ein kleines Loch hat, reicht es bis zur Tankstelle.
Dort gibt es auch ein Dach, unter dem Christian seinen Reifen schnell
geflickt hat. Quito, Ecuador
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